chevron_left In MTB Testberichte
Ardrider Vergleich Fox Helme Dropframe, Proframe, Rampage Pro Carbon

Produktvergleich

FOX Mountainbike-Helme Dropframe, Proframe & Rampage Pro Carbon

Fox Logo

Von Ardrider

Hi, ich heiße Alena Strunk, fahre für das Ardrider-Team und bin auf dem Dirt, dem Enduro sowie auf dem Downhiller anzutreffen. Seit 2018 nehme ich aktiv am Renngeschehen in der Downhill-Szene teil und konnte bereits kleinere Erfolge einstreichen. Mir ist es ganz wichtig, bei Rennen als auch beim Training, stets den passenden Helm zu tragen. Für mich war es nach einigen Jahren mal wieder Zeit, meine Helme auszuwechseln. Daher entschied ich mich für die Dropframe, Proframe und Rampage Pro Carbon Modelle von Fox.





Fox Dropframe

Features

Das ungewöhnliche Design des neuen Dropframe MTB-Helmes machte mich neugierig. Natürlich hat es zuvor schon Helme in ähnlichem Design gegeben, der Dropframe konnte mich jedoch erstmalig von dem Konzept "Unterkiefer-/Hinterkopfverstärkung aber ohne Kinnbügel" überzeugen. Zu dem erweiterten Schutz kommen 15 Belüftungsöffnungen, sowie ein Kinnriemen mit Magnetverschluss und Helmpolstern in zwei Stärken zur individuellen Anpassung.

Anpassung und Tragekomfort

Für meine 57cm Kopfumfang griff ich zur Größe L. Nach kurzem Probieren hatte ich den Helm mit den passenden Polstern ausgerüstet. Die Einstellung des Kinnriemens fällt hier aufgrund der geringen Bandlänge deutlich einfacher aus als bei anderen Mountainbike-Helmen. Da der Dropframe ohne Gestell (und ohne Stellrad!) auskommt, sitzt er absolut dicht und wackelfrei am Kopf. Sturzerprobt ist der Helm nicht, wobei ich mir allerdings sicher bin, dass er nicht verrutschen würde. Dabei trägt sich der Dropframe recht angenehm, die Wangenpolster sind nach wenigen Augenblicken vergessen. Sie sind zudem clever designend: Eine Aussparung ermöglicht das Tragen von Brillen, ohne dass die Bügel an den Kopf gepresst werden.

Auf dem Trail

Der Lebensraum des Dropframe lässt sich wohl als abfahrtsorientierter Enduro-Ausritt beschreiben. Bereits nach dem ersten Trail war ich von der Passgenauigkeit überzeugt: Der Helm vermittelt sehr viel Sicherheit und sitzt auch bei ruppigem Terrain fest am Kopf. Dank des tief nach unten gezogenen Hinterkopf Schutzes (wie bei einem Integralhelm) lassen sich Goggles (auch mit großer Scheibe) sehr gut mit dem Helm kombinierbar. Mit dieser Kombi musste ich mich fast daran erinnern, dass ich "nur" eine Halbschale trage. Ich fühle mich so sicher wie mit einem Integralhelm, allerdings ist der Dropframe deutlich leichter und besser belüftet. Beim Uphill zeigte sich die Belüftung immer noch ausreichend. Zu einem Hitzestau unter den Goggles kam es nur bei sehr langen Uphills, mit einer normalen Sonnenbrille lässt sich der Dropframe durchaus auch problemlos bei längeren Touren tragen.

Fazit

Wer nach einem robusten Enduro-Helm mit gutem Tragekomfort sucht, ist mit dem Dropframe gut beraten. Der Helm erweist sich durch seine große Schutzwirkung und dem angenehmen Tragekomfort mit großen Belüftungslöchern als sehr gute Wahl für ruppige Enduro-Touren. Im Vergleich zu anderen Helmen ist dieser jedoch etwas wärmer.

  • Kinnbügel: nein
  • Verschluss: Fidlock SNAP-Verschluss
  • Aufprallschutzsystem: MIPS
  • Lüftungsöffnungen: 15
  • Visier/verstellbar: angesteckt/nein
  • Zertifizierung: EN 1078
  • Gewicht (bei Gr. M): ca. 450 g
  • Helmtasche inkl.: nein





Fox Proframe

Features

Der Proframe ist der Alleskönner im Test. Mit 24 Lüftungslöchern und einem Gewicht von ca. 800g (Größe M) zählt dieser Helm zu den leichtesten Integralhelmen auf dem Markt und ist dabei der einzige Helm, der ebenfalls eine Zertifizierung für ASTM F1952 und EN 1078 erhalten hat. Für mich als Racer ist das extrem wichtig. Auch hier kann der Helm mit zwei verschiedenen Polstergrößen individuell angepasst werden. Dazu kommt ebenfalls wieder der Fidlock Magnetverschluss sowie das MIPS-Schutzsystem, welches bei einem Aufprall die Rotationsbewegung ableitet.

Anpassung und Tragekomfort

Mithilfe der verschiedenen Polster lässt sich der Helm gut an die Kopfform anpassen (nicht vergessen: die dicken Wangenpolster geben mit der Zeit noch etwas nach). Die wirklich exzellente Belüftung und das geringe Gewicht machen den Helm sehr komfortabel. Auch nach vielen Abfahrten oder Shreddern bei sommerlichen Temperaturen ist der Kopf stets wirklich gut belüftet. Aufgrund des "durchlöcherten" Kinnbügels ist die Frischluftzufuhr auch nach langen Tretpassagen und schwerer Atmung stets einwandfrei.

Auf dem Trail

Auch auf dem Trail bzw. im Park macht der Proframe einen soliden Eindruck. Die gute Belüftung hat es mir ermöglicht, warme und lange Tage mit kühlem Kopf zu überstehen. Der Einsatzzweck ist dabei ein Zwitter aus härterem Enduro- und leichterem Downhill-Gehacke. Dadurch, dass der Helm sehr lange am Kopf getragen werden kann, war es für mich stets die erste Wahl bei langen Downhill- bzw. Enduro-Trails (z.B. in den Alpen) oder auf der heimischen DH-Strecke mit Schiebepassage zurück zum Start.

Im Bikepark hat er sich ebenfalls bewiesen: Der Helm ist sturzerprobt und hat zumindest zwei Stürze auf den Kopf einstecken müssen. Ich bin beide Male absolut schmerzfrei davon gekommen. Das angesteckte Visier hat sich dabei vom Helm gelöst und konnte wieder angeknipst werden. Dass das Visier nicht weiter verstellbar ist, hat dabei nicht weiter gestört.

Der Downhill-Einsatzbereich endet dort wo es wirklich ruppig und steinig wird. So gut, wie die großen Luftlöcher die Luft zirkulieren lassen, so gut lassen sie auch kleine oder spitze Gegenstände hindurch.

Fazit

Die perfekte Wahl für Hometrail-Geballer, Talabfahrten und einen sommerlichen Tag im Bikepark. Leicht, luftig und trotzdem robust. Einziges Manko: Für steinige Downhills bietet der Proframe zu wenig Schutz am Kinnbereich.

  • Kinnbügel: Kinnbügel mit großen Lufteinlässen
  • Verschluss: Fidlock SNAP-Verschluss
  • Aufprallschutzsystem: MIPS
  • Lüftungsöffnungen: 24
  • Visier/verstellbar: angesteckt/nein
  • Zertifizierung: EN 1078, ASTM F1952
  • Gewicht (bei Gr. M): ca. 750 g
  • Helmtasche inkl.: nein





Fox Rampage Pro Carbon

Features

Der neue Rampage Pro Carbon (RPC) ist einer der sichersten Helme auf dem Markt. Die wohl innovativste Technologie ist das Rotationsmanagementsystem Fluid Inside und MVRS: Die Fluidkammern auf der Helminnenseite schützen bei einem Aufprall gleichzeitig vor Linear- als auch Rotationskräften. Durch das Magnetic Visor Release System löst sich das Visier bei einem Sturz bzw. Aufprall schnell vom Helm und vermeidet Hebelwirkungen. Darüber hinaus sind noch weitere Technologien und Features verbaut, wie z.B. Varizorb Dual-Density-EPS (für verbesserten Schutz durch Kräftezerstreuung auf eine größere Fläche), CAGE-Kinnbügel, Außenschale mit MCT (Multi Composite Technology), Lüftungskanäle mit Schutzblenden oder ein herausnehmbarer, waschbarer X-Static Komfortliner.

Tragekomfort auf dem Trail

Die Technologien schlagen sich im Gewicht des RPC nieder: 1.258 Gramm bei Größe M. Damit liegt der Rampage Pro Carbon etwas über dem Durchschnitt. Gegenüber des höheren Gewichts war ich zunächst skeptisch (da ich schnell zu Kopfschmerzen tendiere). Diese Sorge zeigt sich nach der ersten Ausfahrt aber als unbegründet. Das Gewicht ist so verteilt, dass ich zu keiner Zeit das höhere Gewicht (z.B. im Vergleich zum Proframe) als störend empfunden habe. Auch die zunächst recht eng wirkenden Polster haben sich nach etwas Wärme hervorragend an meine Kopfform angepasst. Die Unterschiede zum Proframe werden hier deutlich: ein dickeres Helmpolster, Lufteinlässe mit Schutzblenden gegen Steinschläge, weniger Öffnungen am Kinnbügel und eine Helmschale mit deutlich mehr Material. Ich fühlte mich insgesamt besser "verpackt"

Trotz der dicken Polsterung kann das Belüftungssystem überzeugen. Zwar kann der RPC mit der Belüftung seines kleineren Bruders nicht ganz mithalten, die Belüftung war aber dennoch so gut, dass es zu keinerlei Hitzestau kam. Auch Goggles mit extra großer Scheibe passten problemlos.

Fazit

Der Rampage Pro Carbon Downhill-Helm ist ein Helm mit vielen Technologien, welche den Kopf zuverlässig schützen sollen. Das etwas höhere Gewicht nehme ich für die Schutzwirkung gerne in Kauf, zumal das Gewicht am Kopf nicht weiter stört oder auffällt. Der MTB-Helm vermittelt sehr viel Sicherheit, sodass man für jegliche Abfahrten gewappnet ist, zumindest was den Schutz angeht. Wenn es um knallhartes Downhill-Geballere geht, ist der RPC für mich die kompromisslose Wahl.


  • Kinnbügel: CAGE Kinnbügel aus spritzgegossenem ABS/Polycarbonat
  • Verschluss: Doppel-D-Verschluss
  • Aufprallschutzsystem: Fluid Inside, MIPS
  • Lüftungsöffnungen: 18
  • Visier/verstellbar: magnetisch/nein
  • Zertifizierung: EN 1078, ASTM F1952, CPSC 1203, AS/NZS 2063
  • Gewicht (bei Gr. M): ca. 1250 g
  • Helmtasche inkl.: ja