POC MTB-Trägerhose Consort Dungaree - selbst bei dem nassesten Matschwetter hält sie angenehm warm und trocken.
Von: Jan Marc Zander von TrailtechLesedauer: ca. 6 min
Aktualisiert: 31.01.2023
Fotos: Luka Gorjup von lux fotowerk
Eine Latzhose? Eine Funktions-Latzhose? Als ich die
Consort MTB Dungaree das erste Mal sah, war ich
tatsächlich etwas skeptisch und fragte mich, ob es solch eine Klamotte tatsächlich braucht. Zumal der
MTB-Kleiderschrank sowieso schon gut bestückt und gefüllt ist und neben einigen kurzen und langen Hosen in
den
unterschiedlichsten Ausführungen, jede Menge anderer Funktionskram für nur jedes erdenkliche Körperteil
lagert. Wobei „Brauchen“ ja auch relativ ist.
Es ist Herbst und kein wirklich warmer Tag. Draußen ist es bedeckt, es regnet zwar nicht mehr, doch der
Boden ist feucht und irgendwie ist die Welt um mich herum etwas klamm. Ich schiebe mein Bike aus der
Einfahrt, klicke ein und trete in die Pedale. Kalt ist es nicht und ich bin auch nicht sonderlich dick
angezogen. Was ich trage, sind ein leichtes Funktionsshirt, ein Langarmtrikot, Helm, Handschuhe, Brille,
leichte Knieschützer und … eine Latzhose. Die
Consort Dungaree Trägerhose von POC .
Out of the Box
Schon das Anziehen der Hose ist ziemlich stressfrei. Wenn ich ehrlich bin, habe ich eher erwartet, dass mich die Länge, die Träger oder der hochgezogene Bauchbereich stören würden. Doch dem ist nicht so. Bei meinem wie ich finde „normalem“ Körperbau, passt die Größe L perfekt. Die Dungaree wirkt leicht, schlägt wenig Falten und schränkt mich nicht in der Bewegung ein. Mit einem zusätzlichen Strap am Rücken, kann man die Hose auch noch etwas fester um die Hüfte ziehen und bekommt das Gefühl eines unscheinbaren Gürtels. Auch die Beinlänge, bei mir immer ein kritischer Punkt, ist im Verhältnis zum restlichen Design und den Maßen der Hose gut gewählt und sie rutscht bei Beinheben bzw. Pedalieren nicht spürbar nach oben. Der Stoff der Hose, welcher wasserdicht und atmungsaktiv sein soll, fühlt sich entsprechend wertig an.
First try - On Trail
Neben der Tatsache das sich die Consort Dungaree unscheinbar trägt und man nicht wirklich das Gefühlt hat: „Mensch, jetzt habe ich eine lange, etwas einschränkende Latzhose beim Radfahren an!“ erfüllt sie tatsächlich souverän ihren Zweck. Sie schützt vor Dreck und Feuchtigkeit und hält warm. Sie hält sogar besser warm, als eine vergleichbare Kombination aus kurzer Hose und entsprechendem Langarm-Jersey. Das ist jetzt nicht verwunderlich und auch keine neue Erkenntnis. So werden in vielen Outdoorsportarten doch bereits seit Jahren Latzhosen getragen und haben sich dort entsprechend bewährt. Auch im Fahrradbereich gibt es einige Modelle, wobei sich hier der Einsatzbereich in vielen Fällen auf funktionelle Unterbekleidung, reinen Regenschutz usw. konzentriert. Eine Latzhose für den sportlichen Mountainbiker findet man da schon seltener und genau hier stößt die Dungaree in die Lücke.
Der Vorteil der Latzhose liegt klar in der Wärmebrücke und gerade der untere Rückenbereich ist deutlich geschützter und wärmer. Ein flatterndes Trikot und eine kurze Hose, die vielleicht durch Fahraktivität leicht nach unten rutscht, bieten da der Kälte und den Elementen mehr Angriffsfläche. Kurzum, ich fühle mich sehr wohl in der Dungaree. Mein Bewegungsumfang wird auch durch die untergezogenen Knieschützer nicht sonderlich eingeschränkt, meinen Schlüssel habe ich in der Brust- und mein Handy in einer der Seitentaschen sicher verstaut.
Zwischenfazit - Nach der Fahrt
Die Latzhose hat, nach meiner ersten intensiveren Ausfahrt bei herbstlichen Bedingungen, dass gehalten was sie verspricht. Mein Po ist trocken, ich habe nicht gefroren und auch nach einigen Kilometern habe ich keine störenden Falten, Scheuerstellen oder sonstigen negativen Punkte feststellen können. Ausziehen lässt sich die Hose auch relativ einfach, wer mag, kann zusätzlich auch den seitlichen Reisverschluss bemühen und problemlos herausschlüpfen. Mein Trikot ist ebenfalls relativ sauber geblieben, was ein netter Nebeneffekt ist. Über die elastischen Bündchen an den Beinen schließt die Hose gut ab und meine Socken und Schuhe sind trocken. Aus welchem Material besteht eigentlich die Funktions-Latzhose? Der durch Cordura Einsätze verstärke Stoff, hat eine 15.000 Wassersäule und soll sogar eine Atmungsaktivität von 30.000 aufweisen. Zudem besteht die Möglichkeit durch Reißverschlüsse an den Seiten, etwas mehr Belüftung zu schaffen, sollte es doch mal wärmer werden. Die Träger sind elastisch aber nicht zu weich und nachgiebig gehalten, die Clips am Ende hochwertig und stabil konstruiert.
Fazit
Die Dungaree hat mich persönlich schon überzeugt und ist eine sehr funktionale und äußerst angenehm
zu
tragende Latzhose. Die Optik gefällt mir persönlich sehr und man hat es geschafft, einen etwas
in die Jahre
geratenen „oldschool“ Look modern aufzuarbeiten, mit tollen Features zu versehen und dadurch ein ziemlich
fesches Produkt zu kreieren. Die graue Farbe passt gut zu meiner übrigen Ausrüstung und wer mag, kann mit
der
Dungaree Consort in der zweiten Farbe „argonite brown“ sogar
style-technisch noch einen draufpacken.
ABER, und jetzt kommt der heftig hohe Preis der Dungaree und ich habe mich selber auch
lange gefragt, ob es
das tatsächlich braucht? Ob man für die Funktionalität und den Tragekomfort wirklich übber 400,- für eine
Latzhose zum Mountainbiken investiert? Letztlich muss das wie immer jede und jeder für sich selber
entscheiden. Schaut man z.B. mal über den Tellerrand in den Ski- oder Snowboardbereich, so fällt auf, das
lange Hosen und Overalls preislich in der gleichen Liga spielen. Alles in allem ist die Hose ein tolles
Produkt und wer es vielleicht auch etwas exklusiver mag, der ist mit ihr definitiv perfekt
aufgehoben.
Vorteile
- Sehr guter Fit
- Hochwertiges Material (wasserdicht, atmungsaktiv)
- Stoff schlägt keine Falten
- Brust- & Seitentaschen zur Aufbewahrung
- Optimaler Schutz vor Nässe & Kälte
- Modernes & sportliches Design
Nachteile
- Hoher Preis
#SENDIT - Euer Jan von Trailtech