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POC Enduro MTB-Helm Otocon im Test

POC MTB-Helm Otocon im Test


Getestet von Jan von Trailtech

Der POC Enduro MTB-Helm Otocon - vereint Sicherheit und modernes, sportliches Design.

Jan Marc Zander von Trailtech
Von: Jan Marc Zander von Trailtech
Lesedauer: ca. 6 min
Aktualisiert: 23.08.2023
Fotos: Luka Gorjup von lux fotowerk
POC

Fullface Helme sind in den letzten Jahren immer besser geworden. Sicherheitsrelevante Veränderungen der Grundform, der Schale, der Konstruktion und des Innenlebens, spielen bei der Entwicklung selbstverständlich die entscheidende Rolle. Aber auch Faktoren wie das Gewicht, die Belüftung, der Sitz, auch im Hinblick auf die Maximierung des Blickfeldes oder die Kombination mit einer Goggle, sind letztlich ausschlaggebend dafür, ob ein Helm den Anforderungen gerecht wird. Hier muss abschließend auch das Design genannt werden, denn das Auge fährt ja bekanntlich auch immer mit.

Meinen Otocon habe ich jetzt seit gut einer Saison in Gebrauch und trage den Helm regelmäßig während meiner Veranstaltungen und Kurse im Bikepark. Klassisch in mattschwarz, man kann ihn mit allen Styles und jeglicher Ausrüstung kombinieren, er ist leicht und gut belüftet, entspricht den neuesten Sicherheitskriterien und trägt sich unauffällig. Was will man mehr? Darüber hinaus schränkt er mich nicht in der Kommunikation mit meinen TeilnehmerInnen ein und auch aus der Gegenperspektive sind meine Augen und mein Gesicht gut zu erkennen.

Out of the Box

Der Otocon Enduro MTB-Helm ist ein relativ leichter Helm. Das merkt man schon beim Anheben und in den Händen halten. Dennoch wirkt er nicht übertrieben leicht oder filigran auf Leichtbau getrimmt. Er macht einen insgesamt soliden und gut verarbeiteten Eindruck. Man vertraut dem Produkt sofort. Die Polster sitzen an den richtigen Positionen (hier werden auch unterschiedliche Breiten mitgeliefert), die Straps sind gut erreichbar und der Helm bzw. die Innenschale, lässt sich sogar mit einem Rädchen individuell anpassen. Etwas schwieriger als bei meinem Vorgängerhelm ist dann aber doch das Anziehen des Otocon. Hier hilft ein kleines Bändchen, welches an der hinteren und inneren, beweglichen Schale angebracht ist. Auch das Rädchen zur Feinjustierung an der Rückseite, ist in angezogenem Zustand nicht einfach zu erreichen, aber letztlich verstellt man den Helm ja sowieso nicht permanent neu. Sitzt er einmal perfekt, so sitzt er auch super gut und nichts wackelt, hat Luft oder stört in irgendeiner Form.





First try - On Trail

Und los geht's. Ich ziehe meine Goggle an, trete in die Pedale und rolle in den Trail hinein. Wenig technisch, eher schnell und flowig. Die Windgeräusche sind zwar wahrnehmbar, allerdings in keiner Weise störend. Die Goggle passt sich perfekt dem Helm an und bildet eine solide Einheit. Positiv zu erwähnen ist die Passform, sowie die Kombination, da man bei anderen Fullface-/ Helm-Kombinationen doch das ein oder andere Mal den Helm bzw. die Brille leicht anpassen muss. Im Kursbetrieb trage ich in der Regel keine Brille und die Windgeräusche sind entsprechend stärker. Doch das hält sich alles im Rahmen und solange kein Pfeifen oder sonstige nervenden Geräusche entstehen, passt das für mich super. Der Trail wird langsam technischer, mehr Steine und Wurzeln tauchen auf und das Fahrwerk meines Bikes beginnt stärker zu arbeiten. Entsprechend wird der Untergrund auch deutlicher an meinen Körper weitergegeben – doch die Erschütterungen machen dem Otocon bisher wenig aus. Der Helm macht das, was er soll: Er bleibt fest an seinem Platz.





Aufgrund der gestiegenen Schwierigkeit des Geländes, muss ich natürlich auch eine entsprechend dynamischere Fahrweise an den Tag legen. Auf diesen Punkt und Eindruck war ich besonders gespannt. Für mich persönlich ist es sehr wichtig, dass ein Helm auch bei starker Körperbewegung und hohem Bewegungsumfang fest sitzt und nicht stört oder sogar einschränkt. Auch hier liefert der Otocon ab. Neben dem oben bereits erwähnten festen Sitz, fühlte ich mich zu keinem Zeitpunkt eingeschränkt oder musste während der Fahrt nachjustieren.

Zwischenfazit - Nach der Fahrt

Unten angekommen bremse ich ab, schiebe mein Bike durchs Drehkreuz des Lifts und nehme im Sessel Platz. Es ist warm draußen und ich nehme den Helm für die Fahrt auf den Berg ab. Auch hier fällt auf, dass die Schale schon eher auf der harten und steifen Seite angesiedelt ist und ich ordentlich ziehen muss, um den Otocon vom Kopf zu bekommen. Das ist mir persönlich fast schon unangenehm, doch würde ich diesen Punkt immer zugunsten eines perfekten Sitzes in Kauf nehmen. In der Regel ziehe ich den Helm wenig auf und ab und lasse ihn oft auch im Lift auf dem Kopf. Oben angekommen geht das Spiel von vorne los und ich freue mich auf den nächsten technischen Trail. Dieses Mal haben wir eine naturbelassene, enge und ziemlich spaßige Strecke. Auf diesem Trail ist deutlich mehr Kopf und Oberkörperbewegung gefragt und auch die Blickführung spielt in diesem Gelände eine große Rolle. Der Otocon bietet ein großes Sichtfenster und die Randbereiche schränken mich beim vorausschauenden Fahren wenig ein. Schön ist auch hier der Punkt des geringen Gewichts zu erwähnen, denn viel Kopfbewegung heißt hier auch viel Helmbewegung und je weniger Gewicht man trägt, desto kraftsparender und lockerer fährt man auch. Am Ende des Trails warten dann noch ein paar größere Drops und Sprünge, doch auch hier erfüllt der Helm meine Erwartungen und bleibt bei diesen härteren Schlägen und Kompressionen immer noch an seinem Platz.





Fazit

Der Enduro MTB-Helm Otocon von POC hat mich persönlich überzeugt. Der Helm sieht optisch sehr gut aus, besitzt ein modernes Design und bei den erhältlichen Farbvarianten sollte für jeden etwas dabei sein. Positiv und herausragend sollten das geringe Gewicht und die doch außerordentlich gute Passform erwähnt werden. Hier überzeugt mich der Otocon total und ich nehme auch die etwas anstrengendere Prozedur des An- und Ausziehens in Kauf. Vielleicht liegt es aber auch an meiner Kopfform. Durch das Einstellrädchen am Hinterkopf, ist zudem auch Feinjustierung möglich. Die vielen kleinen und größeren Features, wie das MIPS System, das flexibles Visier, die gute Belüftung, Verarbeitungsqualität usw. die der Fullfacehelm mitbringt, runden das Bild ab. Und ich habe in der Tat keine negativen Punkte zu erwähnen und würde beim nächsten mal definitiv wieder zum Otocon greifen.

Vorteile

  • Modernes Design
  • Erhältlich in vielen Farbvarianten
  • Geringes Gewicht
  • Außerordentlich gute Passform
  • Gute Belüftung & Verarbeitungsqualität

Nachteile

  • Kraftaufwand beim An- & Ausziehen nötig

#SENDIT - Euer Jan von Trailtech