Testbericht
ION Scrub AMP MTB-Schuhe
Hey, ich bin Chris und fahre begeistert Fahrrad, seit ich
zwei bin. Seit zehn Jahren fahre ich BMX und zwischendurch immer wieder auch Mountainbike, in letzter
Zeit
immer öfter und auch mit angemessener Ausrüstung. Und um die soll es hier gehen, genauer gesagt um die
Scrub
AMP MTB-Schuhe von ION.
Meinen Fahrstil würde ich eher als verspielt und sprung-/tricklastig beschreiben, Geschwindigkeit ist
mir meistens nicht so wichtig. Die meisten Leute, die nur auf Speed aus sind, werden aber ohnehin Schuhe
und Pedale mit Klicksystem bevorzugen, also denke ich, meine Eindrücke sind für alle anderen Typen von
BikerInnen hilfreich.
Material & Features
PIN TONIC 2.0 Sohle: Der Bereich der Sohle, der auf dem Pedal steht, ist mit einem speziellen Profil ausgestattet, das besonders viel Grip bietet.
EVA Zwischensohle: Weiche Zwischensohle zur Dämpfung von Vibrationen und Schlägen.
Knöchelschutz: Der Schuh ist innen höher als außen, sodass die Knöchel vor Blessuren durch die Kurbelarme geschützt sind.
ToeTal-Protection: Verstärkte Zehenkappe schützt die Zehen.
Pre-Shaped Heel: Vorgeformte Ferse bietet Seitenhalt.
Mesh Obermaterial: In weniger kritischen Zonen ist der Schuh mit atmungsaktivem Material versehen.
Lace Ports: Es gibt für die Schnürsenkel jeweils eine elastische Schlaufe, in die man die Schleife einfädelt. Dadurch können sie nicht so leicht aufgehen und sich nicht im Antrieb verfangen.
Meine Erfahrung
Was den Grip angeht, kann ich absolut nichts Negatives berichten. Sobald man auf dem Pedal seinen Platz gefunden hat, ändert sich die Position nicht mehr, abgerutscht bin ich mit den Scrub AMP auch bei Nässe nicht. Eine Sache, die mich an der Sohle stört, ist aber, dass sie für mein Empfinden etwas zu hart ist. Es ist natürlich schön, nicht jeden Pedalpin einzeln zu spüren, aber normalerweise merke ich beim Fahren, ob ich auf dem Pedal zu weit vorn/hinten/innen/außen stehe und kann dann nachbessern, mit den Schuhen von ION kann ich das Pedal nicht mehr spüren. Ab und zu gucke ich ungläubig nach unten: Die Position auf dem Pedal hat sich natürlich nicht verändert. Schläge und Vibrationen werden dafür von der Zwischensohle natürlich sehr gut abgefangen, kein einziges Mal hatte ich einen unsanften Aufprall, der mir durch Mark und Bein gegangen wäre.
Die PIN TONIC 2.0 Sohle ist mit einem speziellen Profil ausgestattet, das besonders viel Grip bieten soll.
Eine Eigenschaft, auf die ich nicht verzichten wollen würde, ist der geschützte Knöchelbereich. Da ich gerne Tricks mache, bei denen ich einen oder beide Füße vom Pedal nehme, kommt es immer wieder vor, dass ich bei der Landung eines solchen Manövers (egal ob erfolgreich oder nicht) den Kurbelarm an meinem Knöchel entlangziehe, was ohne irgendeine Form von Protektion eine schmerzhafte Angelegenheit werden kann. Auch ohne Tricks kommt es oft vor, dass ich zu weit innen auf dem Pedal stehe, und ohne den Schutz durch die Schuhe würde ich auch hiervon wahrscheinlich jedes Mal blaue Flecken davontragen.
Beim Trail bauen konnte ich es bisher zum Glück vermeiden, mir Steine oder Grabwerkzeuge auf den Fuß fallen zu lassen, die Zehenkappe konnte ich also noch nicht im Härtetest auf ihre Schutzfunktion hin erproben. Wahrscheinlich hat sie mich aber schon vor einigen losen Steinen geschützt, die mein Vorderrad aus ihrem natürlichen Habitat auf dem Trail aufgescheucht hat.
Auch zur Seite umgeknickt bin ich mit dem Scrub AMP während der Testzeit von einem Monat nicht. Sie vermitteln in dieser Hinsicht viel Sicherheit und Halt. Beim abrollen merkt man allerdings manchmal, wie das härtere Material im Vorderfußbereich einknickt und auf den Fuß drückt. Solange man keine lange Wanderung unternehmen will, sollte das aber nicht weiter stören.
Bei verschiedensten Temperaturen von 7 bis 27 Grad Celsius sind mir die Schuhe nicht durch kalte Füße oder die Kultivierung eines Sumpfbiotopes unangenehm aufgefallen. Hier wurde für meinen Geschmack ein gutes Gleichgewicht aus Schutz und Belüftung getroffen.
Die Lace Ports gehen das lästige Problem Schnürsenkel VS. Kurbel an.
So einfach wie genial finde ich die zusätzliche Schlaufe zum Einfädeln der Schnürsenkel. Wer (wie ich) schon einmal die Erfahrung eines in der Kette verhedderten Schnürsenkels mit daraus resultierendem Crash machen musste, der steckt sich die gebundenen Schnürsenkel immer in die Schuhe, was unbequem ist, oder wurstelt sie sonst irgendwo hin, wo sie nicht im Weg sind, was Zeit und Nerven kostet. Dank der elastischen Schlaufe fällt das bei diesem Schuh komplett weg.
Fazit
PRO
Schuhe wirken bislang sehr haltbar
Gute Belüftung
Knöchelschutz innen
Schnürsenkellasche hält die Schnürsenkel von Kette und Kettenblatt fern
Grip auf den Pedalen
CONTRA
Etwas klobige Optik (das ist natürlich subjektiv)
Sohle so unnachgiebig, dass man nicht mehr spürt, wie man auf dem Pedal steht
Hartes Außenmaterial klemmt manchmal beim Abrollen die Zehen ein