MTB Blickführung - So behältst Du den Durchblick! | #26

Die Blickführung führt unter den Techniken, die Dir helfen besser Mountainbike zu fahren, ein echtes Schattendasein. Du hast schon mal gehört, dass das relevant ist. Aber Blickführung üben, ist das wirklich notwendig? Folge 26 der MO Show sagt: Ja. Unsere beiden Moderator:innen Steffi und Tino haben Dir deshalb drei Tipps mitgebracht. Diese helfen Dir beim Mountainbiken und machen es Dir leichter, Geschwindigkeit auf einem Trail zu behalten.

Augen auf bei der Linienwahl

Je schneller Du fährst, desto weiter solltest Du bei der Suche nach der richtigen Linie vorausschauen. Also Kopf heben. Das bietet Dir gleich zwei Vorteile. Zum einen kannst Du bei höheren Geschwindigkeiten auf dem MTB Hindernisse auf dem Trail vor Dir früher erkennen. Zum anderen hilft Dir weiter vorauszuschauen bei der Linienwahl. Denn so kannst Du dir den Trail zurechtlegen, erkennst frühzeitig, wo du abbremsen musst, und siehst, ob Du dich links, rechts oder vielleicht mittig positionierst solltest, um flüssiger und schneller durch technische Passagen oder auch durch Kurven zu kommen. Mit anderen Worten: Je eher Du den Verlauf des Trails erkennen kannst, desto einfacher kannst Du dir Bremspunkte suchen, Dir eine schnelle Linie zurechtlegen und so mehr Flow mitnehmen.

Übrigens: Dein Gehirn ist gut darin, zu verarbeiten, was es vor Dir auf dem Trail sieht. Richtest Du deinen Blick weiter voraus, gibst Du deinem Kopf etwas mehr Zeit, das Gesehene zu verarbeiten und Deinem Körper zu sagen, wie er darauf reagieren soll. Das gibt dir mehr Sicherheit auf Deinem MTB.

Kurven und Blickführung

Ein Ort auf jedem Trail, bei dem Du schnell einen Unterschied merkst, wenn Du dich ganz gezielt auf eine gute Blickführung konzentrierst, sind Kurven. Am einfachsten ist es, sich Kurven in drei Abschnitte einzuteilen: Einfahrt, Kurvenmitte und die Ausfahrt. Stell Dir folgende Situation vor: Du bist im Bikepark unterwegs. Dein Blick fokussiert sich nicht nur auf den Abschnitt 1 bis 2 Meter vor Deinem Vorderrad, sondern geht 5 bis 6 Meter voraus. Du fährst auf eine Anliegerkurve zu, mit Deiner Bremse sorgst Du gleichmäßig dafür, dass Du etwas langsamer wirst. Währenddessen positionierst Du dich so auf dem Trail, dass Du den Anlieger schön hoch anfährst. Du fährst in die Kurve ein, Dein Blick richtet sich nun in Richtung der Kurvenmitte. Du scannst den Anlieger und bleibst auf Deiner hohen Linie. Deine Bremse hast Du nach der Einfahrt in die Kurve wieder gelöst und baust langsam wieder Geschwindigkeit auf. Dein Blick scannt weiterhin die Sektion 5-6 Meter vor Dir und nachdem Du die Kurvenmitte passiert hast, hast Du längst schon Deine Augen auf den Kurvenausgang gelegt. Du siehst, dass der Trail nach der Kurve in abschüssigen Off Camber-Abschnitt mündet und positionierst Dich mit Deinem Mountainbike auf einer hohen Linie, so dass Du den Speed aus der Kurve mitnehmen kannst und den Abschnitt schnell und sicher durchfahren kannst. Unter uns: Steffi und Tino hätten es nicht besser machen können. Und Du wirst feststellen, dass Dir die richtige Blickführung die Fahrt deutlich erleichterte und Dir mehr Sicherheit vermittelte als Du bisher erfahren hast.

Einfach machen

Wichtig ist üben. Denn auch diese simplen Tipps zur Blickführung brauchen vor allem eines: Übung. Viele Meter vorauszuschauen, bedeutet anfangs vor allem Überwindung. Denn der erste – und meist auch eingeübte - Impuls ist, direkt auf den Bereich vor dem eigenen Vorderrad zu schauen. Wenn Dir Abschnitte Probleme bereiten, schau Dir diese in Ruhe an. Im zweiten Schritt fahr sie ab und achte darauf, den Blick bei jeder Fahrt etwas weiter vorauszurichten als Du es bisher getan hast. Wenn Dir das schwer fällt, fahr den Abschnitt einfach nochmal. Mit jedem Erfolgserlebnis, das Du sammelst, wird es Dir leichter fallen, alte Muster abzustreifen und mit einer guten Blickführung Abschnitte schneller fahren zu können.

Steffi und Tino sagen: Ride On! Bis zur nächsten MO Show-Folge.

Mitwirkende

  • Moderatoren - Steffi Marth und Tino Gerbert
  • Produktion, Kamera, Schnitt - Max Dreyer