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Alles über MTB-Bremsen

Den Satz "Wer später bremst, ist länger schnell" wird jeder schon mal gehört haben. Nicht nur beim Downhill, sondern bei jeder Mountainbike-Disziplin möchte man ein Maximum an Geschwindigkeit in die nächste Sektion mitnehmen. Damit man spät bremsen kann, braucht man aber auch die jeweils beste Bremse. Wir haben alles für Dich zusammengestellt, was Du über MTB-Bremsen, Bremsbeläge und Bremsscheiben wissen musst.

Warum ist die richtige MTB-Bremse wichtig?

Nicht nur bei Mountainbikes, sondern auch bei Autos ist die Bremse als "sicherheitsrelevantes Bauteil" eingestuft. Auf Deutsch heißt das, dass es eins der Teile ist, von dem die Gesundheit und sogar Leben des Fahrers abhängen. An dieser Stelle solltest Du also auf keinen Fall sparen! Aber hier ist die gute Nachricht: Für jeden Fahrer gibt es die passende Bremse, sodass Du zumindest nicht mehr ausgeben musst, als wirklich nötig ist.

Genauso, wie Du vor jeder Fahrt den Druck Deiner Reifen kontrollierst, solltest Du ebenfalls den Zustand Deiner Bremsbeläge, die Dichtigkeit von Bremszylindern und -schläuchen sowie den Druckpunkt Deiner Bremse prüfen. Abgefahrene Bremsbeläge können Deine Bremsscheibe beschädigen und, natürlich, zu Bremskraftverlust führen. Undichte Hydraulikleitungen verlieren Öl, was nach gewisser Zeit zu einem Komplettausfall Deiner Bremsanlage führen kann. Findest Du bei Deiner Kontrolle einen Mangel, stelle sicher, dass Du ihn vor der nächsten Fahrt behoben hast. Natürlich findest Du alles dafür in unserem Shop.

Welche MTB-Bremsen gibt es?

Aber fangen wir bei den Grundlagen an. Mountainbikes gibt es nun schon einige Dekaden und natürlich hat sich die Technik weiterentwickelt. Wenn Pioniere wie Hans Rey und Gary Fisher noch mit Cantileverbremsen unterwegs waren, durften Richie Schley und Co. schon mit den deutlich bissigeren V-Brakes stoppen. Nach und nach hielt die Technologie der Automobilindustrie (und die der Motorräder) Einzug und die ersten Scheibenbremsen tauchten auf. Anfangs noch klobig und teilweise mit Seilzügen bedient, wurden sie doch schnell zum neuen Must-Have und inzwischen gibt es kaum noch ein Mountainbike, das ohne Scheibenbremse auskommen muss. Inzwischen sind fast nur noch hydraulische Scheibenbremsen zu finden. In unserem Shop findest Du deshalb vorrangig diese Art der Bremsen und das passende Zubehör.

Wie viele Kolben braucht man wirklich?

Natürlich ist nicht alles so einfach wie die Frage "Scheibenbremse oder nicht?" - denn mit der neuen Technologie kam neue Finesse. Und wie auch bei Auto und Motorrad macht es einen großen Unterschied, für welchen Einsatzzweck eine Bremse entworfen wurde. Für unsere Freunde der Crosscountry-Fraktion wurden zum Beispiel extrem leichte, zweikolbige Bremsen entworfen, während im Downhill World Cup vorrangig deutlich massivere Vierkolbenmodelle gefahren werden, die zwar schwerer, aber auch um Weiten stärker sind.

Wie anfangs erwähnt stellt sich also vorrangig die Frage, welche Bremse für Dich die richtige ist. Egal welcher Hersteller, SRAM, Shimano oder Formula, alle haben sie unterschiedlichste Modelle, um zu den unterschiedlichsten Mountainbikes und Geldbeuteln zu passen. Hier ein paar Beispiele.

Du bist vor allem auf Deinen Hometrails unterwegs und fährst eher am Wochenende, die Alpen sind für Dich eher etwas Exotisches, das Du und Dein Mountainbike einmal im Jahr zu sehen bekommen? Dann wäre eine Zweikolbenbremse wie die Shimano XT M800 sicher was für Dich. Hast Du dagegen Downhill im Blut und die schwarzen Lines der Bikeparks sind Dein natürlicher Lebensraum? Dann solltest Du eher zu etwas aggressiverem, wie den SRAM Code RSC oder Formular Cura 4 greifen.

Welche MTB-Bremsbeläge sind die richtigen?

Wenn es Dich schon überrascht hat, dass es verschiedene Bremssysteme gibt, kommt hier die nächste Offenbarung: Auch die Wahl der Bremsbeläge will richtig getroffen werden. Falls Du findest, das wäre doch nun wirklich übertrieben, lass Dir gesagt sein, dass die paar Quadratmillimeter, die Dir zum Bremsen zur Verfügung stehen, darüber entscheiden können, ob Du vor oder hinter der Kante zum Stehen kommst, die für spannende Geschichten oder Kopfschmerzen sorgen kann.

Der Unterschied bei Fahrrad-Bremsbelägen ist recht einfach. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen organischen und metallischen Bremsbelägen. Diese haben bei verschiedenen Herstellern unterschiedliche Namen wie "gesintert", "metallisch" oder eine Typenbezeichnung. Wichtig zu wissen ist folgendes: Organische Bremsbeläge nutzen sich schneller ab, weil sie etwas weicher sind, bieten meist aber auch eine bessere Bremsperformance. Metallische Beläge bremsen dementsprechend nicht ganz so bissig, halten aber auf langen Abfahrten besser durch. Metallische Beläge gibt es von jeder Marke und auch von Drittherstellern. Wer sich etwas mehr Bremspower aber auch langlebige Bremsbeläge wünscht, kann auf die semi-metallischen Bremsbeläge zurückgreifen. Diese bieten gute Bremskraft bei verbesserter Haltbarkeit. Wer vor allem gute Bremskraft möchte oder eher im Nassen unterwegs ist, sollte zu organischen Bremsbelägen greifen. Diese müssen aber meist öfter getauscht werden.

So kannst Du Deine Bremsbeläge wechseln

Dein Mountainbike verschleißt Bremsbeläge genauso wie Reifen. Manche halten dabei länger, manche kürzer. Wichtig ist, sie in regelmäßigen Abständen zu tauschen. Die Art und Weise unterscheidet sich von Modell zu Modell, hierzu findest Du genauere Informationen in der Gebrauchsanweisung Deiner MTB-Bremse. Generell gilt: Das jeweilige Rad muss ausgebaut werden, um bequem an die Bremsbeläge zu kommen. Nun wird die Belagssicherung entfernt, oft handelt es sich hierbei um eine Schraube, die Beläge und Bremszange verbindet. Meist ist diese durch einen extra Splint gesichert, den Du zuerst entfernen musst, bevor Du die Schraube lösen kannst. Alte Beläge raus, neue Beläge rein und alles so einsetzen, wie zuvor. Festziehen, Rad einbauen und dann die Brems auf gerader Strecke einbremsen. Dafür genügt es, etwas zu beschleunigen und dann vorsichtig aber beherzt abzubremsen. Wiederhole diesen Vorgang so lange, bis Du das Gefühl hast, dass die Beläge richtig greifen. Achtung: Stelle sicher, dass niemals Öl oder ähnliches auf die Beläge kommt, beispielsweise beim Ölen der Kette! Das kann zu massivem Bremskraftverlust führen.

Welche Bremsscheiben brauchst Du?

Bei den Bremsscheiben unterscheidet man vor allem zwischen den verschiedenen Herstellern, also ob Du beispielsweise eine SRAM oder Shimano-Bremse fährst. Natürlich gibt es noch Dritthersteller wie Galfer, die sich auf die einzelnen Teile spezialisiert haben. Hier ist es nur wichtig, dass Du die für Deine Bremse passende Bremsscheibe auswählst. Welchen Bremsscheibendurchmesser hast Du? Brauchst Du vorne statt der kleineren 180mm Scheibe vielleicht eine 200mm große für mehr Bremspower und Widerstand gegen Fading? Falls Du Dir eine größere Bremsscheibe kaufst, kauf Dir am besten den passenden Adapter dazu, damit Deine neue Bremsscheibe auch zu Deinem Mountainbike passt - und checke die Website Deines Bike-Herstellers, ob der Bremsscheibendurchmesser freigegeben ist. Auch wichtig ist die Montage. Hier unterscheidet man hauptsächlich zwischen 6-Loch und Centerlock. Bei Letzterem brauchst Du ein spezielles Werkzeug, um die Scheiben zu montieren. Fährst Du ein E-Bike, solltest Du außerdem auf eine solche Zertifizierung achten. Generell sollten auch Bremsscheiben in regelmäßigen Abständen getauscht werden, um Materialermüdung vorzubeugen. Sicherheit geht vor!

Die richtige Montage Deiner MTB-Bremse

Natürlich bleibt alles Theorie, wenn Du die Bremse nicht an Dein Mountainbike montierst. Dafür musst Du die Bremsleitungen an oder in Deinem Rahmen verlegen. Von vielen Herstellern gibt es gerade für die interne Verlegung Montagekits, sodass Du nicht Stunden damit verbringst. Achte bei der Montage darauf, dass kein Öl auf die Bremsbeläge kommt. Am besten nimmst du sie zur Montage aus der Bremszange. Ist alles verlegt und die Bremse angeschlossen, kannst Du die Bremsbeläge wieder einsetzen und die Räder montieren. Jetzt ist vermutlich Entlüften angesagt. Dazu findest Du in unserem Shop entsprechende Entlüftungssets und Hydrauliköl, damit Deine Bremse perfekt funktioniert.

Hast Du alles richtig montiert und Bremsbeläge, Leitungen und Bremsscheiben regelmäßig im Auge, steht dem sicheren Ausritt mit Deinen neuen MTB-Bremsen nichts mehr im Wege!