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chevron_leftIn MTB Testberichten

MTB-Helme & Protektion von TSG im Test

Man kann es nicht außer Acht lassen, Unfälle gehören zu unserem Sport. Wir gehen alle ein Risiko ein, wenn wir uns auf unsere Bikes schwingen und unsere überflüssige Energie vernichten. Wir haben über die Jahre sehr viele Leute getroffen, die leichte bis schwere bleibende Schäden an ihrem Körper vorzuweisen haben. Auch wir können uns davon nicht freisprechen. Man fragt sich daher manchmal: Mache ich genug für meine Sicherheit? Man weiß ja nie, was die Zukunft mit sich bringt. Wir fahren seit einigen Abfahrtskilometern Knieschoner & Helme von TSG. Wie es uns damit ergangen ist und was unsere Erfahrungen sind, erfahrt Ihr hier.

TSG Advance Fullface-Helm

Neben den Platzhirschen O'Neal, Fox, Bell, Troy Lee & Co ist TSG im Downhillsport nie wirklich aufgefallen. Als wir erfahren haben, was die Jungs und Mädels von Maciag Offroad zu uns geschickt haben, waren wir also sehr gespannt. Nachdem wir den Helm ausgepackt und das Visier angeschraubt haben, kam der Helm direkt auf die Birne. Passt, wobei wir ehrlicherweise bei den Größenangaben etwas skeptisch waren. Brille rauf, Brustpanzer an, Nackenschutz einstellen und ab in den Wald. Nach einigen Abfahrten haben wir direkt festgestellt, dass der Knopf vom Doppel-D-Verschluss mit Handschuhen sehr schwer zu schließen ist. Das geringe Gewicht mit nur 1.040 g (+- 50 g) ist uns sofort positiv aufgefallen, ebenso wie die exzellente Belüftung. Die Außenhaut ist aus Carbon, sehr hart und verformt sich kaum, wenn man mal mit beiden Händen den Kinnbügel biegt. Das gibt Vertrauen.

Nach gut zwei Monaten ging es dann für Luca zum ersten Rennen des German Downhill Cups in Winterberg. Kurz vorm Rennlauf am Sonntag musste er feststellen, dass er eine Schraube des Visiers verloren hat. War zwar nicht weiter tragisch, aber trotzdem ärgerlich. Nach einer kurzen Mail am Montag kam Freitag schon der Ersatz. Die nächsten drei Monate verliefen ohne weitere Materialausfälle. Was uns auch positiv aufgefallen ist, sind die rausnehmbaren Wangenpolster, die mit einem Magneten befestigt sind. Das ist gerade nach einer Fahrt durch den Matsch eine super Sache. Kurz abwaschen, trocknen, fertig. Die Helme haben schon viele Kilometer hinter sich, ob auf dem Kopf oder im Auto. Beim ersten Blick fallen so gut wie keine Kratzer auf, da über dem Carbon eine 1-2 mm dicke, harzähnliche Schicht ist. Erst wenn man genauer hinsieht merkt man, dass der Helm nicht mehr nagelneu ist.

TSG Trailfox Enduro-/Trailhelm

Neben dem liftunterstützten Bikeparkgeballer gibt es auch noch einige Momente und Disziplinen im Mountainbikesport, die nicht zwingend einen Integralhelm voraussetzen. Auf unserer gemütlichen Hausrunde verzichten wir z.B. auf einen Großteil der Protektoren. Wir greifen zu Knieschonern, Handschuhen und einem MTB-Helm. Halt, wieso MTB-Helm? Ist Helm nicht gleich Helm? Nein, das Ziel ist zwar immer das gleiche, nur sind die Umstände anders. Wer im Gelände unterwegs ist nimmt es in Kauf, ab und zu mal eine Bodenprobe zu nehmen, was bei der Fahrt zur Eisdiele nicht der Fall ist. Im Gelände werden daher größere Geschütze in Punkto Sicherheit aufgefahren.

Grundsätzlich ist beim Helm die Passform am Wichtigsten. Der beste Helm nützt nicht viel, wenn er sich nicht gut einstellen und an den Kopf anpassen lässt. Die meisten Hersteller haben daher mindestens zwei verschiedene Größen, die mit dem Einstellbereich des möglichen Kopfumfangs angegeben werden. Um da die richtige Größe zu finden, hilft nur: probieren, probieren und nochmal probieren. Ein paar Tipps können wir Euch aber mit auf den Weg geben:

  • Seht zu, dass sich der Helm noch etwas weiter stellen lässt, nachdem Ihr ihn auf Euren Kopf angepasst habt. Beim Fahren schwillt der Kopf immer etwas an, sodass es wirklich angenehm ist, den Helm dann noch etwas weiter stellen zu können.
  • Wenn Ihr vorhabt, beim Biken eine Brille zu tragen, setzt diese beim Test des Helms auf. Wenn man das nicht macht, drückt entweder die Brille bei der Fahrt oder sie tanzt Euch wortwörtlich auf der Nase rum.

Nun zum Helm an sich: Nach dem Aufreißen der immer sehr willkommenen weißen Kartons mussten wir leider feststellen, dass Jelka die kleinste Größe mit den dicksten beigelegten Polstern noch immer ein gutes Stück zu groß ist für ihren Kopfumfang von 54 cm. Etwas ratlos grübelten wir nach einer Alternative. Da kein Helm auch keine Lösung ist, mussten wir für Jelka einen BMX-Helm nehmen. Von der Sicherheit her geht das zwar in Ordnung, aber im Bereich Belüftung weist dieser für unsere Zwecke einige Defizite auf. Zudem sind solche Skate- & BMX-Helme nicht mit einem einstellbaren Umfang ausgestattet, so lässt sich die Passform nicht mal eben nachstellen. Bei Luca passt der Helm jedoch perfekt. Das Einstellen vorm Spiegel dauerte keine 30 Sekunden, da alles sehr simpel aufgestellt ist. Das gefällt!

Beim Fahren verhält sich der Helm sehr unauffällig. Auch nach längeren Touren merkt man ihn kaum. Die Polster fallen relativ dünn aus, was höchstwahrscheinlich die Ursache von dem guten Sitz ist. Allerdings ist der Korpus des Helms nah am Kopf, sodass wenig Zwischenraum über der Kopfhaut und den Haaren ist. Man hat das Gefühl, dass der Helm an jeder Pore des Kopfes anliegt. In dieser Form ist uns das bisher bei noch keinem anderen MTB-Helm aufgefallen. Das könnte möglicherweise nicht für jede Kopfform passend sein, bei Luca war aber alles in Ordnung.

TSG Tahoe Knieschoner

Nachdem sich endlich Flatpedalschuhe oder Klicksysteme durchgesetzt haben, ging der Trend von den dicken Knie- & Schienbeinkombis aus Plastik zum schlanken Schaumstoff-Knieschoner. Unserer Meinung nach zu Recht, wir haben unsere Narben am Schienbein aus Zeiten von Wellgo-Pedalen und Nikis. Im Zeitalter von FiveTen & Co. kommt das Abrutschen vom Pedal nur noch selten vor. Dazu sind die Anforderungen an aktuelle Schoner ganz andere als früher. Sie müssen nicht nur beim stumpfen Bergabgeballer an Ort und Stelle bleiben, auch bei kilometerlangen Endurotouren darf nichts scheuern.

Beim ersten Anprobieren freuten wir uns gleich über die richtige Einschätzung der angegebenen Größentabellen. Alles passt perfekt. Die Schoner sind oben am Rand gummiert, sodass sie möglichst nicht verrutschen können. Über den gummierten Stellen sitzt jeweils ein Klettverschluss. Optisch gefällt uns der schlanke und cleane Look. Um den Sitz wirklich beurteilen zu können, haben wir uns entschlossen in den Bikepark Winterberg zu fahren um dort einige Abfahrtsmeter zum Testen zu haben. Sehr gut gefällt uns der relativ schmale Aufbau, so gibt es nie Kontakte mit dem Oberrohr. Trotzdem ist das Knie rechts und links vom Gelenk zusätzlich mit Protektorpads versehen. Nach unserer ersten Sonntagsrunde mit neuen Schonern war die Schrift schon komplett durch eine dicke Schlammschicht überdeckt. Genauso wie unsere Bikes wurden auch die Tahoe liebevoll an der Tankstelle gekärchert. Völlig durchnässt, aber sauber kamen sie dann mit den anderen Sachen in die Kiste. Anschließend ging es dann in die erste Runde Waschmaschine und Trockner. Vor dem Waschen kann man die D3O Einsätze ganz leicht herausnehmen, was ebenfalls ein Pluspunkt ist. Dieses Prozedere wiederholte sich nun über rund sechs Monate.

Kurz gefasst:

Zum Advance Carbon Fullface:

  • Kompatibel mit großen und kleinen Goggles
  • Sehr leichter Helm (+- 1.040 g) mit super Belüftung
  • Funktioniert mit Neckbraces von Leatt
  • Verschluss kann man schwer mit Handschuhen öffnen
  • Schrauben können sich lockern, daher Nachziehen nicht vergessen

Zum Trailfox MTB-Helm:

  • Für kleine Köpfe ungeeignet
  • Wenig Verstellmöglichkeiten
  • Auch bei langen Touren sitzt der Helm gut und gemütlich
  • Einstellen des Helmes geht schnell und einfach

Zum Tahoe Knieschoner:

  • Cleaner Look und schlanke Passform
  • Links und rechts mit zusätzlichen Protektorpads versehen
  • Sitzt auch bei langen Touren gemütlich und rutscht nicht
  • Einfach zu reinigen, da man Pads rausnehmen kann

Fazit:

Mittlerweile haben wir einen guten Eindruck von allen Produkten erhalten. Mit dem Advance Carbon hat uns TSG überrascht. Passform, Gewicht und Verarbeitung lassen keine Wünsche offen. In das Sichtfeld passen all unsere Goggles, egal ob eher klein oder groß. Auch das Neckbrace von Leatt funktioniert gut mit diesem Fullface. Der Knopf vom Doppel-D-Ring ist zwar mit Handschuhen im ersten Moment etwas friemelig, nach einigen Malen setzt man aber entweder erst den Helm auf und dann die Handschuhe oder man hat es einfach drauf. Nachdem eine Visierschraube verloren ging, ziehen wir die Schrauben immer mal wieder nach.

Der Trailfox ist ein eher unauffälliger, aber auch sehr gut funktionierender Helm. Wir glauben jedoch, dass manche Helme von der Verstellbarkeit etwas breiter aufgestellt sind. Dazu würden wir uns definitiv noch eine kleinere Helmgröße wünschen, damit auch Kinder und kleine Personen die Möglichkeit haben, einen guten MTB-Helm zu fahren.

Die TSG Tahoe Schoner lieben wir mittlerweile. Sie sind genau so, wie wir uns einen Schoner vorstellen. Es gibt wenig, was wir ändern würden. Der Sitz ist so gut, dass man die Protektoren förmlich vergisst. Leider kann man beim Anziehen nicht die Schuhe anlassen, was im Prinzip nicht schlimm ist, aber in manchen Situationen cool wäre. Das Waschen ist sehr einfach. Lediglich das Reinfummeln der rausnehmbaren Pads ist die ersten paar Male ein Bisschen schwierig.

Unterm Strich können wir die getesteten Helme und Protektoren aus dem Hause TSG gempfehlen. Nicht umsonst haben die Helme von TSG den ersten Platz bei den Readers' Choice Awards des Gravity Mountainbike Magazins gewonnen. Wir konnten viele positive Eindrücke gewinnen und waren nie eingeschränkt bei dem was wir lieben: Fahrrad fahren!

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